Frauengesundheit – Gesundheit und Krankheit haben ein Geschlecht
Frauengesundheit lässt sich nicht mehr nur auf Gynäkologie und Geburtshilfe reduzieren.
Aufklärung hinsichtlich geschlechterspezifischer Unterschiede ist wichtig. Frauen sind auch nicht häufiger krank, sie reagieren nur früher auf Symptome und werden aktiv.
Erfreulich ist, Frauen haben ein aktiveres Immunsystem als Männer, laut Leiterin des Institutes für Geschlechterforschung in der Medizin an der Berliner Charite. Die Kehrseite: bei Ihnen richtet sich die Abwehr auch häufiger gegen den eigenen Körper. Drei Viertel der Patienten, die an Autoimmunerkrankungen wie Rheuma oder Multipler Sklerose leiden, sind weiblich.
Auch in der Medikamentenverträglichkeit wurden diese Unterschiede lange nicht berücksichtigt. Hormonschwankungen und mögliche Schwangerschaft haben Frauen als Probanden in Medikamentenversuchen lange ausgeschlossen. An den Contergan Skandal, ein Schlafmittel in der Schwangerschaft, dass zu Fehlbildungen beim Embryo führte, erinnern wir uns noch alle als böse Folge dessen. Das Medikament Digoxin zur Behandlung der Herzschwäche zeigte bei Frauen paradoxerweise im Schnitt mehr Tote durch Herzprobleme. Generell leiden Frauen öfter an Medikamentennebenwirkungen. Die Leber der Frau ist kleiner, zahlreiche Enzyme sind anders aktiv. Daher vertragen Frauen Alkohol oft schlechter und Medikamente werden anders abgebaut.
Mittel gegen Bluthochdruck führen bei Frauen häufiger zu geschwollenen Beinen. Ursachen dafür gibt es viele. Arzneimittel werden bei weiblichen Patienten häufig zu hoch dosiert, denn Frau und Mann unterscheiden sich in jeder Körperzelle.
Viele Gene für die Immunfunktion liegen auf dem X-Chrosom. Und auch die Hormone haben einen wichtigen Einfluss. Östrogen puscht die Abwehr, während Testosteron sie hemmt. Das zeigt sich auch bei Impfungen. Bei Frauen genüge oft die halbe Dosis, auch die Wirksamkeit hält länger an. Dieser Aspekt wird gerade in der Gendermedizin heftig diskutiert um dies bei Impfungen anzugleichen.
Der Herzinfarkt blieb bei Frauen oft unerkannt, da andere Symptome im Vordergrund stehen – nicht stechende Brustschmerzen, die typisch ausstrahlen, sondern Schmerzen im Oberbauch und Übelkeit. Das weibliche Bauchfett – Frauen haben generell mehr Fettgewebe, weniger Muskel und weniger Körperwasseranteil- wirkt sich gerade bei Diabetes stärker aus. Rauchen, Stress und Einfluss wie Feinstaub schaden Frauen mehr. Bei Krebs haben Männer die schlechtere Ausgangsposition. Männer haben das höhere Risiko bei Erkrankung an einem gleichen Tumor zu versterben. Frauen erkranken häufiger an der Schilddrüse, etwa M. Basedow oder Hashimoto Thyreoiditis. Ältere Frauen bekommen häufiger eine Nierenschwäche. Osteoporose hingegen wird bei Männern oft nicht erkannt.
Aber noch immer leben Frauen im Schnitt 5 Jahre länger als Männer!!!!!
Das Thema Frauengesundheit ist seit vielen Jahren immer mehr in den Fokus gerückt.
Ob Mann oder Frau – das Geschlecht ist ein individueller Risikofaktor für die Entstehung und den Verlauf von Krankheiten und hat entscheidenden Einfluss auf den Behandlungsprozess.
Mit regelmäßiger Vorsorge und dem Bewusstsein der Gender Unterschiedlichkeit können wir gut medizinisch handeln.
Quellen: apotheken-umschau.de, internationaler tag der Frauengesundheit -www.soziale – selbstverwaltung.de